Die Ölpreise befinden sich weiter auf dem Rückzug. Nordseeöl (Brent) notiert am Donnerstagvormittag im Bereich von 70 Dollar je Barrel und sackte kurzzeitig unter die psychologisch relevante Marke. Heizöl in der DACH-Region wird ebenfalls billiger. Kunden können mit Abschlägen von durchschnittlich 0,5 Cent je Liter rechnen. Am steilsten Abwärts geht es in der Schweiz. Die Nachfrage zieht langsam an.

Die Rohölnotierungen an den internationalen Börsen in New York und London kommen weiter unter Druck. Nach der bereits schwachen Entwicklung in der ersten Wochenhälfte gab es gestern neuen Gegenwind infolge der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten, die gegen den Trend der letzten Wochen eine Zunahme der Rohölbestände verzeichneten. Zudem schlagen die eingeleiteten Corona-Eindämmungsmaßnahmen in China auf die Kraftstoffnachfrage durch. Alles in allem trübt sich die Marktstimmung auf der Nachfrageseite weiter ein. Die knappe Lage auf der Angebotsseite schlägt weniger zu Buche als zuletzt.

Heizölkunden können sich freuen. Wie es scheint, kommt gerade noch rechtzeitig zur anstehenden Bevorratungssaison für die kommende Heizperiode, Bewegung in den Markt. Die nationalen Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen Kurs auf das Zwischentief von Mitte Juli. Ein wichtiges Signal für das Erschließen weiterer Abwärtsspielräume wäre das Unterschreiten der 70-Dollar-Marke beim Rohölpreis. Verbraucher, die auf günstigeres Heizöl spekulieren, sollten hier den Fokus ihrer Beobachtung setzen und handeln, sobald sich die Chance bietet. Der letzte Preisrutsch währte nur kurz.